Familie sein und Paar bleiben
Unter gleichnamigen Thema wird ein Paarworkshop angeboten, bei dem es darum geht seine Partnerschaftsbeziehung zu verbessern oder vielleicht zu retten, bevor es zu einer Trennung kommt. Hier gehts zum Workshop!
Paarworkshop Familie sein – Partner bleiben!
Die Stolperfallen und Tipps zu einer gelungenen Partnerschaft und einer harmonischen Familie.
Das A und O einer Paarbeziehung innerhalb der Familie ist die Kommunikation.
Bei der Paarbeziehung muss man unterscheiden zwischen Partnerschaft, in der immer ein Ausgleich von Geben und Nehmen bestehen sollte. Und die Beziehug als Paarliebe, die keinen Ausgleich erwartet, bei der die Liebesbezeugungen vom Partner gegeben werden, ohne dass er eine Begleichung erhält. Daneben gibt es sogenannte Beziehungskonten auf die eingezahlt oder abgebucht werden. Diese Konten verstehen sich wie Guthaben oder Soll, je nachdem wieviel der eine oder andere Partner darauf einzahlt. Am Anfang ist das Guthabenkonto prall gefüllt.
Liebe ist nichts Abstraktes, sondern lebt von der Zuneigung füreinander. Man muss sich also in die Beziehung einbringen. Liebesgefühle sind abhängig vom Umgang miteinander. Wenn wir uns verlieben geschieht das mit dem Fokus auf körperliche Attraktion und Persönlichkeitszüge des anderen. Was hier aufgeführt wird, beruht auf 30 jähriger Praxis mit vielen Paaren. Wie im Blog “Schwangerschft …” beschrieben, fallen in die Beziehung auch die Bindungsmuster beider Partner hinein. D. h. auch die Prägungen der eigenen Eltern werden oft Übertragen, und die Beziehung (der Umgang miteinander) der Eltern als “Vorbild” für die eigene Gestaltung von Paarbeziehung angewandt.
In der Partnerschaft suchen wir Geborgenheit, Wertschätzung und Zärtlichkeit. Ist die Bindung zum Partner in Gefahr bedeutet das Verunsicherung.
Das Beziehungskonzept besteht aus verschiedenen Merkmalen. Wir wünschen uns Nähe, Rückhalt und Geborgenheit, das ist allen Menschen gemeinsam und hängt mit der Bindung zusammen. Welches Verhalten (Signale, Spielarten) diese Gefühle vermitteln, kann individuell ganz verschieden sein. So brauchen wir spezielle Signale, die uns wichtig sind. Sie sind das Ergebnis von Erfahrungen aus der eigenen Herkunftsfamilie und den darauf folgenden Beziehungserfahrungen. Spezielle Muster in der Interaktion sind Auslöser für Nähe und Geborgenheit oder für Ablehnung und Verunsicherung. Der eine mag nicht oft genug hören, dass er von seiner Partnerin geliebt wird und die andere bezieht sich auf z. B. Wertschätzung, wenn der Partner geduldig und aufmerksam zuhören kann.
Aus der frühen Kindheit und Jugend hat jeder sein persönliches Arbeitsmodell (Bindungsrepräsentation) über enge Beziehungen gebildet. Das wird noch durch spätere Erfahrungen verändert und ergänzt. Dieses Beziehungskonzept bestimmt welchen Partner wir erwählen, unsere Erwartungshaltung an ihn und wie wir selbst die Partnerbeziehung gestalten.
Der Beginn von Krisen liegt an sich kummulierenden Enttäuschungen. Da sich zwei “Beziehungskonzepte” zusammen getan haben, kommt es zwangsläufig zu Diskrepanzen.
Werden kritische Äußerungen immer öfter ausgesprochen (Enttäuschungen), kommt es zu negativen Zuschreibungen des Partners (“Sie will nicht einsehen …” oder “Er kümmert sich nicht um mich …”).
Diese Eigenschaften, die man dem Anderen unterstellt, stellen eine Unterstellung dar, die sich dann eklatant im Streit zeigen und der/diejenige muss sich dann mit Gegenbeispielen behaupten. Man kommt nicht weiter mit diesen Unterstellungen. Es müssen also Handlungen ganz spezifisch mit Situationen in Zusammenhang gebracht werden. Jeder hat aufgrund seiner Biographie seine spezifische Persönlichkeit und Reaktionsweise. Das bedeutet, bei Enttäuschengen sich in den Partner hinein zu versetzen und sich in Erinnerung rufen, was man über sein Leben und sein Beziehungskonzept weiß, um sich aus seiner Sicht das Verhalten in bestimmten Situationen zu erklären. Andererseits, wenn man auf seinem Blickwinkel verharrt, besteht die Gefahr, dass der anere böswillig handelt und man zieht sich zurück. Diese Zurückhaltung bewirkt aber, dass sich der Andere seinerseits auch zurück zieht und versucht die Zurückweisung einzufordern. Die Eskalation beginnt.
Wenn sich dieses Verhalten anhäuft, nimmt der Ärger zu und es kommt zu aggressiven Handlungen, Äußerungen, Liebesentzug, Vorwürfen, Angriffen und zur Abwertung des Partners.
Auf unser Beziehungskonto zurück zu kommen – eine verletzende Bemerkung macht viele Liebesbezeugungen kaputt. Eine Abwertung macht, wie Studien bewiesen haben, viele liebevolle Stunden zunichte.
Wenn das Paar nicht aufpasst und sich durch Kommunikation über seine Diskrepanzen, ohne Vorwürfe, zu einer liebevollen Beziehung zurück zu kehren, dann werden die Konten ins Defizitäre abrutschen, der Frust nimmt zu und es beginnt eine Achterbahnfahrt zwischen Hochs (sich Wohlfühlen in der Partnerschaft) und Tiefs (Konflikte und Herabsetzung) und zuletzt kommt die Bankrotterklärung der Beziehung.
Wie in einer Spirale erzeugen die eigentlichen Hilferufe (das Anklagen und die Abwertungen sollen das eigene Anliegen signalisieren) eine Talfahrt, die Eskalationen steigern sich und werden heftiger, bis man z. B. sagt ” Das hätte ich eigentlich schon früher sehen müssen, dass es nicht funktionieren kann …”.
Keep tuned …
Was tun, um aus der Paarkrise Wege hinaus zu finden?