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Es wurde wissenschftlich gezeigt, dass viele körperliche Beschwerden, mit denen man zum Arzt geht, traumatischen Ursprungs sind, jedoch oft unzutreffend als “psychosomatisch” diagnostiziert oder als Einbildung abgetan. Eine “posttraumatische Krankheit” ist zum Beispiel auch die Magersucht und die Bulimie. Hier rätseln viele Psychiater, woher diese Krankheit kommt und welche Ursachen bestehen. Dabei wird oft übersehen, entweder ausgeblendet oder aus reinem individuellem “Tunnelblick”, dass man hier meistens an Missbrauch oder ähnlicher Gewalt denken muss. So zeigen sich die zerstörerische Wirkung von traumatischem Stress (Spaltung, Dissoziation) auf Funktionen und Organsysteme des Körpers. Gerade wenn es um die seelischen Probleme von Kindern geht erkennt man, dass die Eltern psychisch erkrankt oder wegen seelischer Belastungen in ärztlicher Behandlung sind. Gerade weil wir innerhalb von Familien individuelle Kommunikationsmuster kreieren, lässt sich zeigen, dass Partnerschaftskonflikte, Erziehungsprobleme, Geschwisterrivalitäten, psychosomatische Krankheiten oder Ähnliches auf traumatische Erfahrungen, eines Familienmitgliedes oder mehrerer, hinweisen.

Gerade in der Kinder- und Enkelgeneration (da sollte sich jeder selbst einmal fragen) werden die Auswirkungen von Traumata der vorherigen Generationen kaum beachtet. Auf der anderen Seite sind die intergenerationalen Auswirkungen sexueller Gewalt, von Kriegstraumata, des Holocaust und in Migrantenfamilien aus internationalen Forschungen ersichtlich.

Da stellt sich natürlich auch die Frage, wie sieht es in Deutschland aus? mit der Deutschen Angst? Warum werden die sexuellen Übergriffe in Schulen und Heimen nicht aufgeklärt? Warum ist die Dunkelziffer von Missbrauch so hoch? Weshalb werden z. B. Magersüchtige zu oft noch falsch therapiert? (vor allen Dingen sollen sie ihr Essverhalten kontrollieren – aber das machen sie doch die ganze Zeit! 🙁 )

Ich denke, solange man noch im Gehirn nach Fehlfunktionen des Hormonsystems oder von Zentren ausgeht, die mit Medikamenten “repariert” werden müssen oder gar mit Sonden, so lange wird am Thema vorbei gearbeitet. Gene werden über Gefühle an und ausgeschaltet und Gefühle (Gedanken) treten über den Körper in Erscheinung. Das kann jeder an sich selbst erkennen an Haltung, Ausdruck und Verfassung.

Die Wenigsten allerdings wissen, dass schon in einer belasteten Schwangerschaft oder einer schwierigen Geburt die Weichen für körperliche und seelische Symptome gesetzt werden. Gerade der Fötus steht in unmittelbarem Kontakt mit der werdenden Mutter. Jede Aufregung, Stress, Gewalt, etc. wird eins zu eins auf das sich entwickelnde Kind übertragen. Kinder, im übrigen, haben nicht solche Strategien wie Erwachsene mit Stress umzugehen und können sich daher schlechter schützen.

Trauma bedeutet ja ein Erlebnis aushalten zu müssen, in dem der Körper so “hochgefahren” wird, um zu kämpfen oder zu flüchten, aber weder das Eine noch das Andere möglich ist. Dieser taumatische Anteil bleibt erhalten und entwickelt sich nicht weiter. Für diesen Anteil ist die Gefahr immer noch allgegenwärtig. So entstehen Ängste und andere, teils schwerwiegende, Probleme.