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Dissoziation gilt als Schlüssel, um Traumata zu verstehen. Dabei ist es alters- und personenabhängig, wer wie ein Trauma wegsteckt. Kinder verfügen nicht über die gleichen Strategien wie Erwachsene, um überbordenden Stress auszuhalten oder zu ertragen. Dissoziative (spaltende) Prozesse werden in den unterschiedlichsten Bedeutungen beschrieben, wie Copingstrategie (Bewältigung), Emotionsregulation oder Stressbewältigung. Synonyme Verwendungen dieser Begriffe finden wir in Abwehrmechanismus, psychogenem Vergessen, Verdrängung, Fragmentierung, Spaltung des Bewusstseins und dem Symptom der multiplen Persönlichkeit (die nicht jeder gleich wahrnimmt). Diese Vielfalt der Begriffe, spiegelt auch die Vielschichtigkeit dieses Phänomens wieder. Bereits zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde im Zusammenhang mit Studien zur Hysterie der Begriff der Dissoziation geprägt. Heute wird sie als zentrales Charakteristikum der Traumabewältigung begriffen und ihr Erscheinungsformen zugeschrieben, die sich auf die aktuelle Selbstwahrnehmung, Wahrnehmung der Außenwelt oder Erfahrungen und Erinnerungen der Innenwelt beziehen.

Man kann die Dissoziation in 3 Bereiche einteilen,

– als nicht bewussten Vorgang, wie wir ihn zum Beispiel beim Autofahren kennen, als Grenze zwischen dem Denken und den Affekten, die normalerweise im Bewusstsein des Menschen integriert sind, oder Inkonsistenzen zwischen Wahrnehmung und Verhalten

– als veränderte Bewusstseinszustände mit vorübergehenden Entfremdungen des Selbst, wie man es bei Trancezuständen, Ekstaseerlebnissen und mystischen Erlebnissen erfährt

– als Abwehrmechanismus (Verdrängung, Spaltung)

Diese traumatischen bzw. dissoziierten Strukturen können auch von Generation zu Generation unbewusst weiter gegeben werden.

Dissoziative Prozessewerden meistens so gekennzeichnet:

ungewolltes Wiedererleben traumatischer Ereignisse in wiederholten Träumen oder Erinnerungen, Vergessen, Verdrängen oder Derealisation der Ereignisse, und eine gestörte Integration von belastenden Ereignissen im komplexen Kontext der Autobiographie. Selbst erlebte (autobiografische) Erinnerungen werden von Gedächtnisinhalten abgespalten und die Fragmente voneinander dissoziiert. Das führt u. a. dazu, dass eine Verminderung der emotionalen Kontrolle einhergeht, was neurobiologisch nachgewiesen wurde.

Neurobiologen haben auch festgestellt, dass Dissoziation anatomisch und funktionell Schädigungen des Gehirns mit sich führen, verursacht durch einmaligen oder ständigen, chronischen Stress. Dabei werden nicht die Erinnerungsspeicher gelöscht sonder die Areale, die den Zugang dorthin ermöglichen. Das ist die schlechte Nachricht. Die Gute? Aufgrund der Plastizität des Gehirns können zerstörte oder  geschwächte Funktionen durch Lernprozesse wieder restauriert werden. Dies geschieht z. B. in der Psychotherapie und im Besonderen in der Hypnotherapie. Dem Gehirn ist es egal, ob es etwas real erlebt oder man sich Dinge oder Handlungsabläufe „nur“ vorstellt.

… stay tuned!

 

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