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ADHS und TLS stammen aus Bindungsstörungen, die entweder fehlgeleitete Interaktionen oder unbewusste, traumatische Spaltungen beinhalten. Da das Kind eigentlich ein Symptomträger widerwillen ist, sollte das Augenmerk auf die primären Bezugspersonen gelegt werden. Wird nur einem von beiden geholfen, indem spezifische unbewusste Probleme behoben werden, und das geht in wenigen Sitzungen mit medizinischer Hypnose oder Aufstellungen (oder beidem), wird sich das Verhalten des Kindes schnell ändern. Das Kind braucht dann keine Angst mehr zu haben allein zu sein im Sinne “ich erreiche meine Eltern hinsichtlich seelischer Bindung nicht”. Diese Angst macht Kinder hyperaktiv und unkonzentriert, weil die ganze Aufmerksamkeit schon der Beziehung zu Mutter und Vater gewidmet (verbraucht) ist. Mit anderen Worten, wollen Sie etwas für Ihr Kind tun, dann machen Sie als Eltern den ersten Schritt – dazu braucht es Mut.

Wie kommt es  ADHS bzw. zu Aufmerksamkeitsdefiziten?

Wenn wir die Bindungstheorie anschauen (nach praktischen Forschungsergebnissen von J. Bowlby kreiert) werden die Bindungen des Säuglings zur Bezugsperson beschrieben. Bowlby postulierte, dass es ein biologisch angelegtes System der Bindung gebe, das verantwortlich dafür ist, dass sich eine starke emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind entwickelt. Daher müssen wir die unsicheren Bindungen der Kinder zu seinen Bezugspersonen betrachten, vor allen Dingen die desorganisierten Bindungen, die im Gehirn für strukturelle Auffälligkeiten eines Dopamin-Rezeptors führen. Hier sieht man wieder, dass Gefühle zu Veränderungen von Hirnstoffwechsel führt. Es wurden auch Untersuchungen bzgl. ADHS und desorganisierten Bindungen durchgeführt, die einen direkten Zusammenhang zeigten, auch hinsichtlich dopaminergen Auffälligkeiten. Die Interaktionen zwischen Kind und Bezugsperson finden auf der Bindungsebene, im unbewussten Bereich, statt, wobei die Hauptbindungsperson (meistens die Mutter) als psychobiologischer Regulator oder Dysregulator auf die Hormone des Kindes wirkt und somit die direkte Gensteuerung bedingt. Gene werden durch Gefühle bzw. Hormone an- bzw. ausgeschalten. Gerade der Cortisolspiegel wird erheblich durch die Mutter-Kind-Interaktion beeinflusst und ist für die Stressbereitschaft verantwortlich.

Das bedeutet für die Therapie oder Beratung betroffener Familien, dass mit der Bezugsperson gearbeitet werden sollte, um die Bindung zum Kind zu verändern. Oft liegen auch traumatische Ereignisse in der Biographie der Mütter, die sich eins zu eins aufs Kind übertragen. Das ist keine Schuldzuweisung, sondern ein Aspekt der Bindungstheorie und wird meist unbewusst übertragen. Die seelische Struktur der Mutter wird quasi vom Kind übernommen oder das Kind erlebt selbst traumatische Situationen wie, Misshandlung, Missbrauch oder Trennungen.

Die meisten Psychologen und Psychiater denken eher an einen Defekt im Hirnstoffwechsel und verschreiben daher Ritalin oder verwandte Medikamente. Komischerweise sind es meist Männer, die als Psychiater eigentlich in einem emotional besetzten Gebiet arbeiten. Vielleicht kommt daher, auch aus der Vergangenheit, die Konzentration auf das Gehirn, um dort Hormonausschüttungen kontrollieren zu wollen, oder Regionen auszumachen, die für z. B. Ängste sorgen. Dem liegt keine ganzheitliche Betrachtung des Menschen zugrunde. Im Gegenteil, je mehr man ins Detail geht, desto mehr verliert man die Sicht auf das Ganze. Aus diesen Gründen sind auch noch Elektroschocks und dergleichen bei Depressionen als “Therapie” im Angebot.

In klinischen Stichproben wurde festgestellt, dass verschiedene Bindungsstörungen aus den tiefgreifenden Veränderungen der Bindungsentwicklung zurückzuführen ist. Das bedeutet, frühe Bedürfnisse nach Nähe, Geborgenheit und Schutz bei Bedrohung und in ängstigenden Situationen in extremen Ausmaßen, wurden nicht gleichermaßen, unzureichend oder widersprüchlich beantwortet. So etwas kann sich bei oftmaligen Trennungen des Bezugssystems, bei psychisch kranken Eltern oder bei großer chronischer solzialer Belastungen (Armut, Arbeitsplatzverlust, Pflege eines Verwandten,…) der Eltern entwickeln.

Diese Vernachlässigung hat auch später noch Folgen, in denen das Kinde Aufmerksamkeitsstörungen zeigt, überaktiv ist und Störungen im Verhalten zeigt, die dem autistischen Krankheitsspektrum ähneln. Diese Ergebnisse entstanden in einer längsschnittlichen Untersuchung der emotionalen Entwicklung von Säuglingen und Vorschulkindern, die unter schweren emotionalen Vernachlässigungen aufwuchsen. Das sind also Studien, die in der Praxis gesammelt und nicht auf theoretischer Basis entwickelt wurden. Hier aus “Wikipedia” zum Thema Deprivation: – Auf der Basis von klinisch-psychologischen Forschungen zeigen sich bei Kindern mit Mutterentbehrung häufiger Depressionen, Defizite in der Sprachentwicklung, Persönlichkeitsstörungen und Jugendkriminalität. –

Es zeigte sich also eine hohe Stabilität für die verhaltensauffällige Symptomatik von ADHS. Das bedeutet, je länger eine Erfahrung von Deprivation anhielt, desto stärker und ausgeprägter waren die Symptome der ADHS. Diese gefundenen Ergebnisse konnten nicht durch schlechte Ernährung, Gendefekte, niedriges Geburtsgewicht oder kognitive Defizite erklärt werden (Kreppner, et al., 2001).

Die klinische Erfahrung zeigt weiter, dass Kinder mit Bindungsstörungen gehäuft traumatische Erfahrungen durchgemacht haben und oft in Beziehungen desorganisiertes Verhalten zeigen, die der ADHS gleichen.

Haben diese traumatischen Erfahrungen über mehere Jahre bestand, können sich daraus Bindungsstörungen entwickeln (z.B. Missbrauch, Deprivation, Misshandlung, Trennungen, ..). Die Verzerrungen im Verhalten des Kindes lassen die Bindungsbedürfnisse nicht mehr erkennen. Im schlimmsten Fall werden seelisch krankhafte Muster etabliert.

Aus diesen Betrachtungen folgernd, können diese Verhaltensweisen und ADHS die Anzeichen einer beginnenden Bindungsstörung darstellen. In den sozialen Beziehungen entstehen also immer mehr Störungen und verstärken sich selbst. Dieses Bindungsmuster, ebenso wie ADHS, führen zur sozialen und emotionalen Ablehnung des Kindes in Gruppen, Ausgrenzung, Reglementierungen und aggressiven Auseinandersetzungen, sodass sich auf einer anderen Ebene eine Kontroll- und Strukturierungssystem aufbaut. Unter diesen Bedingungen werden die Bindungsbedürfnisse des Kindes gegenüber Eltern, Erziehern und Lehrern nicht mehr wahrgenommen. Das erklärt auch, warum Therapien auf der Verhaltensebene nur kurzfristig greifen, die vermutete Ursache der Bindungsentwicklung aber nicht berücksichtigen. Auch die Anteile der Bezugspersonen wie Eltern, Erzieher und Lehrer stehen nicht mehr im Fokus der Diagnostik und Verfestigung der Symptomatik, sondern nur noch das Kind, das als “krankhaft” gestempelt wird.

Aus Wikipedia: Eine in Australien durchgeführten Studie an 1400 Kindern länger arbeitender Väter kommt zu dem Ergebnis, dass Kinder die fehlenden Bezugspersonen suchen und Söhne verstärkt an fehlenden Vätern leiden und Aggressionen sowie nach innen gerichtete Verhaltensauffälligkeiten belegt wurden.